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03
Jun

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Afrika-Tag am KKB bereicherte die Vorstellungen von fast 120 Schülerinnen und Schülern – 6 Klassen – 6 Workshops – eine Welt

Einen neuen Blick auf Afrika zu bekommen, der nicht nur von Krisenmeldungen der Medien oder bunten Urlaubsbroschüren geprägt ist, war das Ziel des diesjährigen neunten Afrikatages am KKB. Nahezu 120 Schülerinnen und Schüler ließen sich von den Referenten und Referentinnen der sechs Workshops begeistern und ihr Afrikabild auf vielfältigste Weise zu erneuern.

Wie in den Jahren vor der coronabedingten zweijährigen Zwangspause zeigte es sich, dass gerade die Zusammenarbeit verschiedenster Bildungsgänge in den Workshops zu fruchtbaren Ergebnissen führte.

Von der Berufsfachschule über die Höhere Berufsfachschule für Wirtschaft und den Kaufmännischen Assistenten für Betriebsorganisation bis hin zu den Auszubildenden der Industriekaufleute sowie der Personaldienstleistungskaufleute waren Klassen beteiligt.

„Den Klimawandel und die Auswirkungen am Beispiel Kenias“ führte Anja Faber dem Publikum vor Augen. Was sich bereits in Deutschland und Europa mit Temperaturanstieg und Starkregen verheerend zeigt, hat ein viel verheerenderes Ausmaß in den Ländern des Südens wie z. B. Kenia: Zunehmende Hungerkatastrophen, zunehmende Konflikte um Ressourcen, etc. Oft überraschend konnte man das konsequente Handeln von Regierung und gesellschaftlichen Gruppen und Projekten mitverfolgen, um den Folgen entgegenzutreten, im Ausbau der erneuerbaren Energien, im Verbot von Abholzung,  im konsequenten Vorgehen gegen den Plastikmüll, etc. In einigen Punkten könnten sich die Europäer sich eine Scheibe davon abschneiden.

Josephine Walther und Teresa Eckert berichten von ihren prägenden Erlebnissen im entwicklungspolitischen Freiwilligendienst bei dem Straßenkinder Projekt Shangilia in Nairobi und machten Lust darauf, eigene Projekte zu recherchieren, aber auch die eigene Rolle immer wieder kritisch zu reflektieren. Zu einer ausdrücklichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Afrikabild luden gleich zwei Workshops ein.  Mit Karima Liebeck und Emelie-Sophie Knospe vom Verein „Africa positive e.V.“ wurden die medial geprägten Eindrücke und Vorstellungen in interaktiven Quizsequenzen auf den Prüfstand gestellt und um viele Errungenschaften und Leistungen afrikanischer Politiker und Kunstschaffender bereichert. Moses Sikaala beleuchtete die vielen Missverständnisse, die beim Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen auftreten können.  Gemeinsam wurden Auswege und Lösungsstrategien gesucht.

Aber auch die moderne Seite Afrikas mit wirtschaftlichem Aufschwung, modernen Technologien, einem starken Wirtschaftspartner verblüffte viele Schülerinnen und Schüler.

Dominik Stute von der IHK ließ anhand vieler neuer Startups die dynamische und erfolgversprechende Seite afrikanischer Unternehmen sichtbar werden.

Für eine fulminante Stimmung sorgten schließlich die bühnenreife Aufführungen des von Monica Nanteza geleiten Tanzworkshops und die Kostprobe von Joseph Mahames Trommelworkshop.  Hautnah erlebten alle die Lebensfreude und die tiefe Bedeutung für Kultur und Zusammenleben, die diese Ausdrucksformen in Afrika haben.

Der afrikanische Kontinent bekam durch die lebendigen Präsentationen in der Aula ein buntes und facettenreiches Gesicht. Allen wurde deutlich, dass sich manches Afrikabild verändert hat und dass wir in einer Welt leben. Oder wie ein Schüler es zum Ausdruck brachte, dass es sich gezeigt hat, dass man „öfter über den Tellerrand gucken sollte“ und dass „Afrika etwas näher nach Deutschland“ kam.

„Asante sana“, also einen ganz besonderen Dank auf  möchten wir an dieser Stelle den beiden Moderator*innen Dalal Smuqui und Ben Ziborowius aussprechen, die uns souverän durch die Veranstaltung geführt haben. Ein Dankeschön gilt natürlich auch allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben: dem Team des Schülerunternehmens Fair4U mit dem Verkauf afrikanischen Schmucks für das Straßenkinderprojekt Shangilia, die Kolleg*innen, die die Workshops begleitet, die fotografiert und im Vorfeld unterstützt haben.

Bedanken möchten wir uns auch bei Afrika positive, die allen eine spannende Leseprobe schenkte.

Hans-Jürgen Schophuis