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Afrika-Tag 11.05.2023

Über 130 Schülerinnen und Schüler erlebten neue Anregungen für ihr Afrika-Bild Politik, Kultur und Engagement begegnen sich in sechs Workshops beim 10. Afrika-Tag am KKB

Wie viel Wasser verbrauchen wir durchschnittlich? Welche Auswirkungen haben unsere Kleiderspenden auf afrikanische Märkte? Wer kennt bedeutende afrikanische Persönlichkeiten aus Politik und Sport? Welche Missverständnisse gibt es in Begegnungen unterschiedlicher Kulturen? Wie begrüßt man sich auf Somali? Wie viel Spaß macht es, afrikanische Rhythmen beim Trommeln kennen zu lernen?

Diese Fragen und vieles mehr beschäftigten über 130 Schülerinnen und Schüler des KKB am diesjährigen Afrika-Tag.

In der Auftaktveranstaltung stellte Anja Faber vom Straßenkinderprojekt Shangilia die Folgen von Klimawandel und Ukrainekrieg für den afrikanischen Kontinent dar: Starkregen mit Überflutungen bei gleichzeitigen Dürren haben auf die Menschen besonders auf die Nomaden im Nordosten Kenias verheerendere Folgen als wir sie kennen. Die Verdopplung der Lebensmittelpreise und extrem hohe Benzinkosten – hervorgerufen durch den Ukrainekrieg – verschärften die ohnehin angespannte Situation enorm.

Umso mehr überraschte das manchmal konsequentere Handeln von Regierung und gesellschaftlichen Gruppen und Projekten. 75 bis 90 Prozent des Energiebedarfs stammt aus erneuerbaren Energien, Abholzung ist verboten und beim konsequenten Vorgehen gegen den Plastikmüll kann Europa noch lernen.

Mit Anna-Samira Jarrar von der Neven Subotic-Stiftung spürten die Schüler*innen der eigenen Einstellung zu Wasser und dem eigenen Verbrauch nach, um sich dann die Bedeutung von Trinkwasser in einem Land zu erarbeiten,  in dem man viele Kilometer zum nächsten Brunnen laufen muss.

In Schlaglichtern beleuchtete die gelernte Schneiderin Laura Stertenbrink den eigenen Modekonsum und die Produktionsbedingungen in den Ländern des globalen Südens. Dass sogar unsere gut gemeinten Kleiderspenden oft afrikanische einheimische Märkte zerstören, überraschte.

Unsere medial oft einseitig geprägten Vorstellungen ergänzten Emelie-Sophie Knospe und Karima Liebeck vom Verein „Africa positive e.V.“  in interaktiven Quizsequenzen um die Errungenschaften und Leistungen afrikanischer Politiker*innen und Kunstschaffenden.

Kompetent in interkulturellen Konfliktsituationen zu handeln, ließ sich mit Hilfe von Moses Sikaala erfahren.

„Ma i caawin kartas“ heißt „kann ich Ihnen helfen“ auf Somali. Und bei den afrikanischen Sprachen konnten Bakary Kujabi, Saafi Ali Abuukar und Richel Boateng aus den internationalen Förderklassen des KKB tatsächlich helfen. So wurden aus Schülerinnen und Schüler, die selbst noch nicht so lange in Deutschland leben, zu Lehrerinnen und Lehrern mit Spaß an Sprachen.

Tosenden Applaus erntete die Darbietung des Trommelworkshops mit Joseph Mahame. . Lebensfreude und die tiefe Bedeutung für Kultur und Zusammenleben wurden spürbar.

Quer durch die meisten Bildungsgänge haben Schülerinnen und Schüler teilgenommen, eine Internationale Förderklasse, eine Berufsfachschule, eine Höhere Berufsfachschule, Kaufmännische Assistenten für Betriebsorganisation und zwei Unterstufen der Bankkaufleute.

„Asante sana“, also einen ganz besonderen Dank auf  möchten wir an dieser Stelle den beiden Moderator*innen : Dalal Smuqui aus der HBU3, Umut Göktekin und Adrian Lenschmidt , die die Veranstaltung souverän moderierten.

Ganz besonders möchten wir uns für das Engagement von  Bakary Kujabi, Nafiso Ali Abuukar aus der IFK 1 und Richel Boateng aus der IFK 2 bedanken, die im Workshop African Kauderwelsch in die Sprachen Wolof (Gambia), Akan () und Somali (Somalia) einführten.

Ein Dankeschön gilt natürlich auch allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben: dem Team des Schülerunternehmens Fair4U mit dem Verkauf afrikanischen Schmucks für das Straßenkinderprojekt Shangilia, die Kolleg*innen, die die Workshops begleitet, die fotografiert und im Vorfeld unterstützt haben.

Hans-Jürgen Schophuis